Landschaftspflegeverband Landkreis Eichstätt e.V.


Hand in Hand für unsere Heimat

Projekte


einige aktuelle Projekte 2022


Bienenweide Streuobstwiese - ein vielfältiger Lebensraum blüht auf

Der Streuobstanbau in Bayern ist eine über Jahrhunderte entstandene Form des Obstanbaus auf stark wachsenden, hochstämmigen Bäumen in weitem Pflanzabstand mit einer Unternutzung als Wiese, Weide, Garten oder Acker. Streuobstbestände haben für Naturschutz und Artenvielfalt eine überragende Bedeutung und zählen zu den wichtigsten und wertvollsten Kulturlandschaftsbiotopen. Mehr als 5.000 Tier- und Pflanzenarten finden hier Lebensraum, Nistmöglichkeiten, Schutz und Nahrungsangebote.

Auch im Landkreis Eichstätt stellen Streuobstbestände einen der wertvollsten Lebensräume mit großem Entwicklungspotenzial dar. Viele Bestände benötigen dringend Pflege, um erhalten zu werden bzw. damit die jungen bis mittelalten Bestände ein ökologisch wertvolles Alter erreichen können. Unser Projekt „Bienenweide Streuobstwiese – ein vielfältiger Lebensraum blüht auf“ (Projektzeitraum 2020 bis 2023) ist Teil der Initiative „Natürlich Bayern“, die ein Projekt des „Blühpakts Bayern“ ist. Durch verschiedene Maßnahmenkomplexe wird der Erhalt, die Pflege und die Neuanlage von Streuobstflächen im Landkreis Eichstätt gefördert, um deren ökologisches Potenzial voll zu entfalten. 

Im Rahmen der Bestandsaufnahme im Landkreis konnten bereits Streuobstbestände auf circa 59 Hektar mit über 3400 Obstbäumen erfasst werden.
Ein Großteil dieser Bäume ist über die landwirtschaftlichen Förderprogramme (KULAP und VNP) potentiell förderfähig. Hinsichtlich der ökologischen Wertigkeit des Unterwuchses und dem Zustand der Bäume besteht häufig großes Entwicklungspotential.  Die Bestandserfassung dient nun als Grundlage für langfristige Pflege- und Erhaltungsmaßnahmen.

Erste Pflegemaßnahmen wurden auf Streuobstwiesen in Böhmfeld, Egweil und Großnottersdorf in Zusammenarbeit mit den Obst- und Gartenbauvereinen sowie dem Bund Naturschutz umgesetzt. In diesem Jahr folgt ein Bestand in Gelbelsee. Beratungen und Schulungen zur Pflege von Streuobstbeständen wurden bereits mit den Bauhöfen der Gemeinden Eitensheim, Adelschlag, Mörnsheim und Titting umgesetzt. Nach Bedarf oder auf Anfrage können weitere Schulungen durchgeführt werden.
Ziel des Projektes ist es, dieses wertvolle Kulturgut im gesamten Landkreis in Zusammenarbeit mit den bestehenden Institutionen langfristig nachhaltig zu erhalten und zu verbessern.




Projektwoche "Schule für das Leben" in Stammham

Neues Mitglied im Landschaftspflegeverband: Die Gemeinde Stammham seit dem Jahr 2022 

Die Grundschule in Stammham hat im Sommer 2022 eine Projektwoche rund um die Natur mit vielfältigen Aktionen geplant.

An zwei Tagen der Projektwoche „Schule für das Leben“ – Alltagskompetenz der Grundschule Stammham durften wir vom Landschaftspflegeverband mit den Kindern der 1., 2. und 4. Klasse unterschiedliche Themen rund um die Natur erleben. Dabei haben die Kinder unteranderem das vielfältige Leben auf der Wiese, im Tümpel und im Wald erfahren dürfen. Mit dieser Aktion haben wir mit den Schülerinnen und Schülern Vogel- und Fledermaushäuser gebaut, einen Sinnesparcour auf der Streuobstwiese erlebt und spielerisch Artenkenntnisse erlernt. Anschließend wurden die Vogel- und Fledermaushäuser im Schulwald und am Gelände der Grundschule Stammham angebracht und können nun von den unterschiedlichsten Vogelarten und Fledermäusen bewohnt werden!

Fotoquelle: Grundschule Stammham https://www.gs-stammham.de/projektwoche-schule-f%C3%BCr-das-leben-alltagskomeptenz/





Projekt "Strandurlaub" für die Gelbbauchunke

In der alten Sandabbaustelle westlich von Ensfeld (Markt Mörnsheim) wurde im vergangenen Herbst eine Landschaftspflegemaßnahme umgesetzt, die vor allem der Gelbbauchunke zu Gute kommen soll. Aber auch verschiedene Wildbienen und andere Arten sollen von der Maßnahme profitieren.

Früher kam die Gelbbauchunke vor allem in den Auen der Flüsse vor, wo durch jährliche Hochwasser immer wieder neue Kleingewässer und Pfützen entstanden, die dann sofort von den Unken besiedelt wurden. Nachdem diese natürliche Dynamik von Menschen gezähmt wurde, verlagerte sich die Unke auf vom Menschen geschaffene Kleingewässer, etwa die wassergefüllten Fahrspuren auf Waldwegen. Da heutige Wege aber zunehmend befestigt sind, kleine Tümpel in der Vergangenheit verfüllt wurden und feuchte Flächen mit Drainagen versehen wurden, werden die Lebensräume für die Unken zunehmend knapp. Außerdem mögen es die Unken ruhig und ungestört: Sie entwickeln sich nur in kleinen Stillgewässern, die von anderen Tierarten noch unbesiedelt sind, da ihre Quappen von Fischen, aber auch von Libellen- oder Käferlarven sehr gerne gefressen werden. Um das beschwerliche Unkenleben etwas angenehmer zu gestalten haben der Landschaftspflegeverband und die Untere Naturschutzbehörde mit tatkräftiger Unterstützung des Forstamts-Reviers Mörnsheim den in die Jahre gekommenen Unkenlebensraum in der alten Sandgrube in Ensfeld, die sich im Besitz der Marktgemeinde Mörnsheim befindet, wieder etwas
renoviert. Die Waldarbeiter haben zunächst das aufgewachsene Gebüsch zurückgeschnitten, da Unken gerne ausführlich in der Sonne baden.

Damit es aber nicht nur beim Sonnenbad bleibt, hat der Landschaftspflegeverband dann auch gleich ein paar kleine Tümpel anlegen lassen. Bei den momentanem Temperaturen, den wassergefüllten Tümpeln und den Sandflächen nebenan steht dem "Strandurlaub" für die Unken nichts mehr im Wege.

Und so konnten dieses Jahr bereits einige der seltenen und bedrohten Tiere auf der Fläche angetroffen werden. Eindeutig zu erkennen sind die Unken übrigens an der schwarzgelben Unterseite und der herzförmigen Pupille.






Einige aktuelle Projekte im Winter 2020/2021

Sonnleite bei Dollnstein 2. Abschnitt

Die Sonnleite entlang des Urdonautals bei Dollnstein war vor der Maßnahme großflächig sehr stark verbuscht und auch der Wacholderbestand war viel zu eng. Aus diesem Grund konnte die Fläche nicht mehr gut beweidet werden und sie vergraste und verbrachte zusehends. Um diesem  negativen Trend entgegen zu wirken wird der Gehölzbestand auf der Fläche schrittweise sensibel aufgelichtet.

Bilder vor den Projekten 1 und 2

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Bilder nach den Projekten 1 und 2

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Optimierung Mörnsheim/Mühlheim

Die Magerrasen um Mörnsheim und Mühlheim wurden bereits im Zuge des Naturschutzgroßprojekts Altmühlleiten großflächig maschinell gepflegt. Bei einigen Bereichen hat sich herausgestellt, dass weitere Optimierungen möglich waren, die im Winter 2020/2021 umgesetzt wurden. So wurden die Felsköpfe bei der Kläranlage von Altendorf freigestellt und ein Triebweg bei Mühlheim optimiert.

Bilder vor der Maßnahme

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Bilder nach der Maßnahme

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Aktuelle Projekte im Winter 2019/20

Drei Weiher in der Gemeinde Beilngries

Vor der Pflegemaßnahme

Der ehemalige Weiher bei Wolfsbuch war mittlerweile komplett verlandet, sodass sich Schilfröhrricht und Seggenried am Rande ausgebildet hat. Es existierte keine Wasseroberfläche mehr.


Der Weiher bei Arnbuch war starkt verlandet mit einem breiten und gut strukturiertem Pflanzengürtel. Die teilweise noch offene Wasserfläche fiel im Sommer beinahe trocken. Der Weiher beherbergt viele Libellen und ist Jagdrevier für Schwalben. Außerdem leben Fische im Weiher.


Der ehemalige Weiher bei Kirchbuch war schwer zugänglich, da er komplett zugewachsen war. Er wurde dadurch stark beschattet. Auf der Fläche stehen einige alte Weiden.


Während der Pflegemaßnahme

Alle drei Weiher wurden entlandet, damit sie ihre Funktion als Lebensraum für Libellen, Amphibien und andere an Kleingewässer gebundene Arten weiterhin erfüllen können. Zudem wurde für die Zugänglichkeit der Weiher Gehölze, Rohrkolben und Schilf entfernt.
Nun hoffen wir, dass sich die Weiher bald mit Wasser füllen werden.

  • Weiher Wolfsbuch
  • Weiher Wolfsbuch
  • Weiher Wolfsbuch
  • Weiher Wolfsbuch
  • Weiher Wolfsbuch
  • Weiher Wolfsbuch
  • Weiher Wolfsbuch


  • Weiher Arnbuch
  • Weiher Arnbuch
  • Weiher Arnbuch
  • Weiher Arnbuch
  • Weiher Arnbuch
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  • Weiher Arnbuch
  • Weiher Arnbuch


  • Weiher Kirchbuch
  • Weiher Kirchbuch
  • Weiher Kirchbuch
  • Weiher Kirchbuch
  • Weiher Kirchbuch
  • Weiher Kirchbuch
  • Weiher Kirchbuch
  • Weiher Kirchbuch






Nach der Pflegemaßnahme

im Sommer 2020

Alle drei Weiher konnten sich mit Wasser füllen und sind neuer Lebensraum für verschiedene Libellen- und Amphibienarten geworden.

 

  • Weiher Wolfsbuch
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  • Weiher Arnbuch
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  • Weiher Kirchbuch
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Eine kleine Auswahl unserer Projekte im Winter 2018/19

Reisberg, Gaimersheim

Der Reisberg ist eine "Bergkuppe", die sich ca. 100 m aus der südlich angrenzenden Donauebene erhebt und selbst noch zum Jurazug gehört.Durch den Jura ist der Boden sehr felsig und trocken, weshalb wir hier den eigentlich für das Altmühltal und seine Seitentäler typischen Vegetationstyp der Magerrasen mit seinen vielen seltenen Pflanzen und Tieren finden können.

Entscheidend dafür, dass sich der Magerrasen nicht langsam zu einem Wald entwickelt, ist in unserer "menschengeprägten" Welt (von Natur aus würden über derartige Trockenstandorte wohl immer mal wieder Feuer drüberrauschen, die wir aber natürlich nicht mehr zulassen) die Beweidung (in erster Linie durch Schafe und Ziegen - früher aber durchaus auch durch Rinder).

Nachdem der Reisberg mittlerweile für einen Schäfer sehr isoliert liegt, konnte lange Zeit kein Schäfer mehr gefunden werden, der den Reisberg beweiden wollte.

In der Folge bildeten sich unter den für den Reisberg so charakteristischen locker verteilten Föhren Gebüschkerne. Diese Gebüschkerne breiten sich immer mehr in die Fläche aus und so ist heute bereits ein Großteil der ehemals offenen Fläche komplett verbuscht.

Seit einem Jahr konnte die Untere Naturschutzbehörde Eichstätt einen Schäfer finden, der den Reisberg wieder beweidet.

Aber bevor der Reisberg wieder so aussehen kann, wie der Reisberg Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte oder Jahrtausende ausgesehen hat, braucht der Schäfer erstmal Hilfe beim Zurückdrängen der Verbuschung.

 

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Kasinger Leite

Auch die kleine Wacholderheide nördlich von Kasing hat noch typischen Jura-Untergrund. Anders als der Reisberg, wird dieser Bereich aktuell und auch schon länger von einem Schäfer beweidet, weswegen der Zustand der Fläche insgesamt natürlich deutlich besser ist.

Doch obwohl wir den Wacholder sehr schätzen, entwickelt sich der Wacholderbestand auf dieser Fläche langsam zum Problem, weil er einfach zu dicht ist - die einzelnen Wacholder wachsen teilweise lückenlos ineinander und lassen keinen Platz mehr für Magerrasen dazwischen. Auch die kleinen randlichen Bereiche, die trotz Beweidung langsam verbuschen oder verwalden, brauche mal wieder eine maschinelle Pflege.

Und auch hier sind wir als Unterstützung des Schäfers wieder gefragt und werden nach Eingang der Genehmigung jetzt zeitnah loslegen

 

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  "Tasche" bei Haunsfeld, Mörnsheim

Das Gebiet wird aktuell schon von einem Schäfer beweidet. Wir haben hier 2 Probleme bei denen wir eingreifen müssen: Zum Einen sind die Triebwege mit Gehölznachwuchs oder zusammenbrechenden überalterten Hecken "verstopft" - diese müssen wir entfernen, damit der Schäfer wieder durchkommt. Und zum Anderen haben wir natürlich auch hier mehr oder weniger Verbuschungs-/ Verwaldungstendenzen, die auf keinen Fall überhand nehmen dürfen - am besten sogar dauerhaft zurückgedrängt werden sollten.

 

 

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